Neue Gebietsbauleitung Oberes Inntal der WLV in Imst eröffnet

Eröffnung neue WLV Oberes Inntal mit Ehrengästen

Florian Rudolf-Miklau (Leiter der WLV), Gebhard Walter (Leiter WLV Sektion Tirol), Elfriede Moser, Bundesminister Norbert Totschnig, Landeshauptmann Anton Mattle, Gebietsbauleiter Daniel Kurz und LH-Stv Josef Geisler (v.l.). © Die Fotografen /Charly Lair

Mit der neuen Gebietsbauleitung Oberes Inntal, die am 5. Juni 2024 eröffnet wurde, ist die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet und weiterhin ein starker Partner der Gemeinden in den Bezirken Imst und Landeck. Rund zehn Millionen Euro wurden investiert. Neben Bundesminister Norbert Totschnig und LH Anton Mattle war auch Bgm. Stefan Weirather bei der offiziellen Eröffnung anwesend.


Die neue Gebietsbauleitung Oberes Inntal der WLV hat eine Nutzfläche von rund 2.740 Quadratmetern sowie ein Investitionsvolumen von rund 10 Millionen Euro. Das Werkstättengebäude ist in Massivbau errichtet und weist eine Fassade aus sägerauem Tannenholz auf. Beim Bauhofgebäude wurden die Büro- und Sozialräume in Holzbauweise errichtet. Das Verwaltungsgebäude ist ein kompletter Holzbau. Der Innenausbau erfolgte ebenfalls mit Tanne, die Böden sind aus Eschenholz, die Wände aus Brettsperrholz und die Außenfassade aus Holzschindeln.

Die Tanne wurde nicht nur aufgrund ihrer Schönheit im Innenausbau verwendet, sondern im Hinblick auf den Klimawandel auch als eine klimafitte Baumart, die in den Wäldern der Zukunft eine tragende Rolle spielen wird.

Photovoltaikanlage und Blackout

Am Standort wurde eine Photovoltaikanlage (Carport und Dach) mit insgesamt 77 kWp installiert, die im Jahr ca. 80.000 kWh Strom produziert. Damit kann der Gesamtjahresverbrauch der Gebietsbauleitung produziert werden. Außerdem werden am Standort drei Elektro-Dienstautos mit dem Strom aus Eigenproduktion betrieben.

Dank der PV-Anlage kann die eigene Stromversorgung auch bei einem großflächigen Ausfall des Stromnetzes (Blackout) aufrechterhalten werden.

Über Batteriespeicher wird der am Standort produzierte PV-Strom genutzt, um auf den Baustellen für kleinere Geräte die Verwendung von Dieselaggregaten zu ersetzen. Dazu wurden die Baustellencontainer zusätzlich mit PV-Anlagen ausgestattet, sodass der Strom auf der Baustelle nun teilweise direkt vor Ort und auch über die Batteriespeicher am Standort der Gebietsbauleitung produziert wird. Auch für die E-Mobilität wurde die entsprechende Ladeinfrastruktur am Standort der Gebietsbauleitung Oberes Inntal errichtet.

5,2 Millionen Euro für Hochwasserschutz im Imster Stadtzentrum

In der Stadtgemeinde Imst werden rund 30 Millionen Euro in die Bändigung der Wildbäche und den Hochwasserschutz investiert. Das Mammut-Schutzprojekt wird die WLV rund 20 Jahre beschäftigen. Seit Mitte Februar wird wieder am Schutzprojekt im dicht besiedelten Stadtzentrum gearbeitet. Der Malchbach wird vom Johannesplatz bis zum Eichenweg vertieft und erweitert. Auch das Bachgerinne wird komplett erneuert und neu gefasst. Neben dem Abriss eines Altgebäudes wurde in Kooperation mit der Stadtgemeinde auch der Abwasserkanal neu neu verlegt. Insgesamt 5,2 Millionen Euro werden in diesem Bereich - dem teuersten Abschnitt - investiert. Die Stadtgemeinde Imst leistet den Interessentenbeitrag für die Umsetzung des Schutzprojekts. Die restlichen Kosten tragen der Bund und das Land Tirol. 

Während der Schmelzwasserperiode im Frühjahr müssen die Arbeiten im Stadtzentrum eingestellt werden. Im Herbst sollte der Abschnitt fertiggestellt werden, bis Herbst 2024 auch der Abschnitt Mühlenweg. Zudem wird im nächsten Bauabschnitt der Bach in der Malchbachgasse vertieft und ausgebaut, ebenso die Unterführung bis zum Biger.

Baustelle beim Malchbach-Schutzprojekt.Malchbach-Schutzprojekt: 
Die Platzverhältnisse bei der Baustelle im Stadtzentrum sind beengt.

Gebietsbauleitung Oberes Inntal

Die Gebietsbauleitung Oberes Inntal der WLV betreut 54 Gemeinden in den Bezirken Landeck und Imst. . Insgesamt gibt es in der Region 557 Wildbach- und 942 Lawineneinzugsgebiete. Das durchschnittliche Bauvolumen lag in den vergangenen fünf Jahren bei 12,1 Millionen Euro. im Jahr 2024 wird die Gebietsbauleitung Oberes Inntal insgesamt 7,5 Millionen Euro in den Schutz vor Wildbächen, rund 1.85 Millionen Euro in den Erosions- und Steinschlagschutz und rund 2,6 Millionen Euro in den Lawinenschutz investieren. Die Gebietsbauleitung Oberes Inntal beschäftigt aktuell zwölf Mitarbeiter:innen im Büro und 45 auf Baufeldern.

Wildbach- und Lawinenverbauung Sektion Tirol

Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung ist eine nachgeordnete Dienststelle des Bundesministeriums und leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung und Infrastruktur vor Naturgefahren. Die Sektion Tirol mit Sitz in Innsbruck umfasst fünf Gebietsbauleitungen mit Standorten in Lechaschau, Imst, Innsbruck, Wörgl und Lienz. Insgesamt sind aktuell 65 Techniker:innen und Verwaltungsbedienstete sowie 191 Mitarbeiter auf den Baufeldern beschäftigt.

(Quelle: Presseaussendung Wildbach- und Lawinenverbauung; eigene Ergänzungen)